In der Produktion binden serienbegleitende Prüfungen oft Kapazität und manuelle Arbeit. Mit einem Blick in die Prozessdaten kann die Qualität bereits abgeschätzt und mögliche Abweichungen früh entdeckt werden. So muss nur noch gemessen werden, wenn Varianzen im Produktionsprozess die Qualität beeinträchtigen. So wird die Messfrequenz verringert und dynamisch an die Produktionsstabilität angepasst.
Die dynamische Messreduzierung ist eine Methode, um die Anzahl der serienbegleitenden Prüfungen zu reduzieren. Die Prüfhäufigkeit wird dabei durch den Produktionsprozess selbst bestimmt. Die dynamische Messreduktion basiert auf dem Prinzip, dass Schwankungen im Produktionsprozess für Schwankungen in der Qualität verantwortlich sind. Die Prüfhäufigkeit passt sich der jeweiligen Situation an. Es wird also nur dann gemessen, wenn es notwendig ist.
Es gibt verschiedene Stufen von dynamischen Messreduktionsverfahren, die einzeln und kombiniert eingesetzt werden können. In der Praxis bietet es sich oft an, die einzelnen Methoden miteinander zu verknüpfen, um die Prozessfähigkeit sicherzustellen. Die vier Grundstufen sind:
Die Vorteile der dynamischen Messreduzierung sind vielfältig. Insgesamt lassen sie sich in vier Kategorien einteilen:
Gummimischungen werden im Batch-Verfahren hergestellt. Die Qualität wird anschließend mit einem Rheometer überprüft. Typische Zykluszeiten sind drei Minuten, sowohl für den Mischer als auch für das Rheometer. Jede Probenvorbereitung inklusive Material kostet etwa 2 €. Im Normalbetrieb wird von jeder Charge eine Probe entnommen, um die Qualität der Mischung zu charakterisieren. Pro Monat fallen bei einer vollausgelasteten Linie etwa 9.600 Stichproben an. Dies verursacht sowohl Kosten als auch Stress für den Bediener, der oft mehrere Linien parallel bedienen muss.
Mit Hilfe der dynamischen Messreduktion können die Prüfkosten reduziert und gleichzeitig der Anlagenfahrer entlastet werden. In einer Implementierung konnte ein Kunde durchschnittlich 70% der Prüfungen einsparen. Dabei wurde sowohl die szenariobasierte als auch die prädiktive Messreduktion eingesetzt, um eine maximale Prozesssicherheit zu gewährleisten.
Die Integration der Prozessdaten und das Aufsetzen einer dynamischen Messreduktion kann kompliziert wirken. Doch mit den richtigen Softwarewerkzeugen sowie der richtiger Unterstützung in der Einführung können große monetäre und zeitliche Einsparungen erreicht werden. Kontaktieren Sie uns gerne und wir besprechen mit Ihnen Fragen zur Anwendung.